Monday, August 12, 2013

Nochmal zum Mitlesen - Wie locker sitzen unsere Daten im Netz?

Für all diejenigen, die sich in der letzten Zeit gefragt haben, was die Enthüllungen des ehemaligen CIA/NSA Mitarbeiters Edward Snowden zu bedeuten haben - hier mal der Versuch, die Informationsflut für den heimischen Nutzer etwas auf Normalmaß herunterzubrechen.

Die Hintergründe zusammengefasst

Im Rahmen des amerikanischen Überwachungsprogramms PRISM werden und wurden offenbar Nutzerdaten großer amerikanischer Firmen, darunter auch Google, Apple, Microsoft und Facebook, willentlich oder nicht willentlich an den US-militärischen Geheimdienst NSA weitergegeben. „Nach eigenem Ermessen“ erfolgen die Zugriffe, die durch unmittelbar gewährten Zugang zu sämtlichen Datenbanken und Konten der erwähnten Firmen laut Edward Snowden möglich sind. Obwohl sich die meisten der beschuldigten Unternehmen, etwa Apple, Microsoft und Google, massiv gegen die Anschuldigungen gewehrt haben - sicher ist jedenfalls, dass es einen Informationsfluss gab und weiterhin gibt.

Für uns als Kunden und Nutzer dieser Firmen und Internetdiensten gilt also Folgendes: es besteht zu jeder Zeit die Möglichkeit, dass Daten, die wir über diese Firmen verschicken oder speichern, sei es bewusst oder unbewusst, von Geheimdiensten ausgewertet werden. Jedes Skype-Gespräch, jeder Chat über Google, jeder Facebook-Post und auch sonst jeder erdenkliche Traffic, den wir Nutzer im Internet haben, wird aufgezeichnet und gepeichert. Somit funktioniert die Spionage auch grenzüberschreitend. Snowden zufolge zähle Deutschland zu den am meisten abgehörten Ländern.

Binärcode - Quelle: flaivoloka, www.sxc.hu

Doch damit nicht genug wurde kurz nach der Veröffentlichung des PRISM Programms das bedeutend größere britische Abhörprogramm "Tempora" publik. Hierbei sollen sämtliche Datenleitungen zwischen Europa und den Vereinigten Staaten direkt angezapft und sämtlicher Datenverkehr für bis zu 30 Tage auf Vorrat gespeichert und analysiert worden sein.
Dabei handelt es sich um gigantische Datenmengen. Von geschätzten 21 Petabyte, also 21.000 Terabyte, pro Tag, ist hier die Rede.

Bekannt ist inzwischen auch, dass der BND von dem Abhörprogramm gewusst haben könnte. Bislang verschleiern sich Informationen jedoch in Unklarheit und Ausflüchten, wie der Auftritt Kanzleramtsminister Ronald Pofallas vor einigen Tagen auf der Sitzung des Parlamentarischen Kontrollgremiums zeigt. Schon immer haben Geheimdienste befreundeter Nationen bis zu einem gewissen Maße Informationen ausgetauscht, haben zusammengearbeitet; Doch steht in diesem Fall die Geheimhaltung und der Schutz sensibler Daten sowohl der von Privatpersonen, als auch von Unternehmen mit Sitz in Deutschland zur Debatte. Inwieweit hier die im Grundgesetz verankerten Rechte auf Datenschutz eingehalten wurden, ist weiterhin unklar.

Die Konsequenzen

Allen, die in den letzte Wochen nicht mehr online gewesen sind oder Telefoniert haben, aus Angst davor, dass ständig jemand mithört und mitliest sei gesagt: diese gewaltigen Datenmengen sind für Menschen nicht auswertbar! Das soll das Problem keineswegs verharmlosen. Fakt ist jedoch auch, dass für maschinelle Auswertungen sehr komplexe Verfahren angewendet werden, die vermutlich einen Bruchteil dessen, was durch den Äther geschickt wurde, schlussendlich den Menschen erreichen.

Wir sollten durchaus davon ausgehen, dass kein Geheimdienst dieser Welt Interesse an unseren Urlaubsfotos oder der Konversation mit Euren Partnern oder Familienmitgliedern hat - selbst wenn sie das wollten, es fehlt ihnen schlichtweg die Zeit und das Personal, all diese Informationen zusammenzutragen, zu analysieren und anschließend – wozu auch immer - auszuwerten. Neben der permanent vorgehaltenen – und keineswegs unberechtigten - Begründung, Abhörprogramme geschähen zum Schutz vor terroristischer Aktivität, liegen inzwischen vor allem wirtschaftliche Absichten zugrunde. Das Wissen über die Form und den Inhalt tagtäglicher privater und geschäftlicher Kommunikation, verschafft auf internationaler Ebene entscheidende wirtschaftlich-strategische Vorteile. Wissen ist schließlich Macht und genau um diese geht es letztlich immer, ob auf nationaler oder internationaler Ebene. Der aktuelle Abhörskandal liefert so etwa auch hochentzündlichen Stoff für den Wahlkampf und wird so der jetzigen Regierung von Oppositionellen gern zum Fallstrick und zur Auslegung schwachen politischen Rückgrats zweckentfremdet. Das allerdings stiftet der Aufklärung des Bürgers leider keinen Nutzen, sondern verzerrt die Wahrheit zusätzlich. Insgesamt ist die Situation daher keineswegs auf die leichte Schulter zu nehmen, da sich jeder darüber im Klaren sein muss, dass alles was gesprochen, geschrieben oder verschickt wird, ausgewertet werden kann.

Beunruhigend ist daher auch die Gewissheit Snowdens, dass grundsätzlich technisch alles möglich ist und in Wahrheit noch bedeutend drastischer der Schutz persönlicher Daten umgangen und gebrochen werden kann, als bisher angenommen - die neuen Erkenntnisse über das Auswertungstool "XKeyscore" bestätigen diese Aussage leider.

Verschlüsselung und Anonymisierung im Netz

Eine überraschende Anmerkung Snowdens bezog sich auf mögliche Schutzmaßnahmen: "Verschlüsselung hilft". Keiner weiß genau, über welche technischen Möglichkeiten die Geheimdienste verfügen, mit denen sie die gängigen Verschlüsselungsverfahren brechen oder umgehen könnten. Die Tatsache, dass Snowden hier nicht "hilft auch nicht" ausgedrückt hat, lässt hoffen, dass man durch Verschlüsselung zumindest den Schwierigkeitsgrad und den Aufwand, um die Daten lesen zu können, deutlich erhöhen kann.
Möchte man mehr darüber wissen will, wie E-Mails verschlüsselt werden können, sollte sich mit Thunderbird und Enigmail beschäftigen. Hilfreich sind auch Artikel und Anleitungen zu Verschlüsselung und Anonymisierung im Netz.

Lirdy – die sichere Alternative

Und damit kommen wir nun zur Bedeutung für uns als Start-Up der Social-Media Welt. Wir können unsere Nutzer vorab beruhigen: Fotos und sonstige Daten und Informationen, die bei uns hochgeladen werden liegen auf Servern in Deutschland. Wir werden stets gewährleisten, dass die Anonymität und Daten unserer Nutzer unangetastet bleiben. Wenn ihr aus den Ereignissen der letzten Wochen für Euch den Schluß gezogen habt, dass ihr Apple, Facebook, Google, Instagram, Dropbox und Co. nicht mehr bedingungslos vertraut, lasst Euch gesagt sein, dass es auch Alternativen gibt. Insbesondere gibt es Alternativen, die in Deutschland ihren Sitz haben und Daten ausschließlich auf hiesigen Servern speichern.


Zwar ist, wie oben beschrieben auch der BND kein Engel unter den Geheimdiensten und wer weiß, was diese Dienste im Geheimen aushecken. Durch die deutsche Gesetzlage, das Eingreifen wachsamer Bürger und der Einfluss großer Presse- und Medienfreiheit erhöht die Chancen auf eine unbelauschte Nutzung des Netzes. Bei Lirdy ist der Nutzer auf Wunsch absolut anonym unterwegs. Schenkt uns weiterhin Euer Vertrauen und seid Gewiss: Ihr gebt uns jeden Tag guten Grund Moral und Möglichkeiten im World-Wide-Web umzukrempeln!